In der heutigen Arbeitswelt ist eine integrative Unternehmenskultur kein Luxus mehr, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wenn Du Deine Talent-, Leistungs- und Produktivitätsziele erreichen möchtest, lohnt es sich, die Kultur aktiv zu gestalten und weiterzuentwickeln. Hier sind fünf Schritte, die Dir dabei helfen können, Deine Unternehmenskultur erfolgreich zu transformieren.
Warum eine Integrative Kultur?
Laut einer Studie von McKinsey aus dem Jahr 2023 gaben 20 Prozent der über 2.500 befragten Personen an, dass sie sich über den Mangel an Gemeinschaft in ihren Organisationen Sorgen machen. Einer der Hauptgründe, warum Mitarbeiter ihre Jobs aufgeben, ist das Gefühl, nicht wirklich geschätzt zu werden und keine Zugehörigkeit zu spüren.
In einer Welt der Hybrid- und Remote-Arbeit suchen Mitarbeiter nach mehr Konnektivität, mehr Sinn und einem klaren Platz in der langfristigen Talentstrategie eines Unternehmens. Ohne dies kann es passieren, dass sich Mitarbeiter entfremden, was erhebliche Folgen für Leistung und Produktivität haben kann. Die McKinsey-Forschung zeigt, dass dieser Rückzug der Mitarbeiter ein mittleres S&P 500-Unternehmen zwischen 228 und 355 Millionen Dollar pro Jahr an Produktivitätsverlust kosten könnte.
Die fünf Schritte zur Kulturtransformation
1. Nicht nur erzählen – zeigen
Es reicht nicht aus, Pläne für einen Kulturwandel zu skizzieren. Aktives Präsentieren von Ideen und Best Practices, die Deine Mitarbeiter vielleicht noch nicht in Betracht gezogen haben, kann den Wandel unterstützen. Zeige ihnen, wie sie von erfolgreichen Beispielen lernen können.
Ein produzierendes Unternehmen organisierte z.B. „Go-and-See“-Sitzungen bei führenden Herstellern (auch aus anderen Branchen), um die Kunst des Möglichen zu verstehen. Dies half den Mitarbeitern, neue Ideen in ihre eigene Arbeit zu integrieren. Oder: Ein Technologieunternehmen lud mich als externen Moderator ein, um ihren Mitarbeitern neue Perspektiven auf Problemlösungen zu bieten. Durch interaktive Workshops konnten die Mitarbeiter innovative Methoden kennenlernen und direkt in ihre Projekte einfließen lassen.
2. Nicht zuweisen – Anmelden
Groß angelegte Veränderungen profitieren von freiwilligem Engagement. Ohne das Gefühl, selbst Teil des Wandels zu sein, bleibt der „Status quo“ kleben.
Ein großes Gesundheitsunternehmen nutzte dazu Sozialvereinbarungen, um Ärzte in seine kulturelle Transformation einzubeziehen. Diese Verträge identifizierten kritische Ziele und die Ärzte verpflichteten sich, aktiv Schritte in Richtung dieser Ziele zu unternehmen. Weitere Idee: Ein mittelständisches Produktionsunternehmen führte ein internes Ideenwettbewerb-Programm ein, bei dem Mitarbeiter freiwillig ihre Verbesserungsvorschläge einreichen konnten. Die besten Ideen wurden prämiert und umgesetzt, was die Motivation und das Engagement der Belegschaft erheblich steigerte.
3. Durchschütteln – Alles!
Damit eine Transformation wirklich greift, sind neue Rituale am Arbeitsplatz oft notwendig und die Rollen, Denkweisen und Verhaltensweisen ständig zu überdenken. Dies erfordert eine Kultur, die ständige Anpassung, Öffnung und Optimierung fördert.
Ein großer Einzelhändler reorganisierte dazu seine Teams um Kundenprobleme statt um interne Silos. Dies förderte eine schnellere Entscheidungsfindung und mehr Transparenz im Leistungsmanagement. Stichwort Meeting-Kultur: Ein Finanzunternehmen änderte seine Meeting-Kultur radikal, indem es regelmäßige „Stand-up“-Meetings einführte, bei denen Teams im Stehen schnelle Updates gaben und Probleme unmittelbar gelöst wurden. Diese Meetings förderten eine effizientere Kommunikation und eine agilere Arbeitsweise.
4. Verbinden – „Conneting the dots“
Verborgene „Influencer“ und Evangelisten in der Organisation können einen übergroßen Einfluss auf die Handlungen und Verhaltensweisen ihrer Kollegen haben. Diese zu identifizieren und einzubinden, kann entscheidend für den Erfolg der Transformation sein.
Ein Dienstleistungsunternehmen bildete hierzu ein Netzwerk von Change Agents aus einflussreichen Personen in der Organisation. Diese Influencer wurden geschult und ermächtigt, neue Verhaltensweisen zu fördern. Ein internationales Beratungsunternehmen identifizierte dazu seine „Kultur-Botschafter“, also Mitarbeiter, die sich durch ihr Verhalten und Engagement positiv hervorhoben. Diese Botschafter erhielten spezielle Trainings und Ressourcen, um die Transformation innerhalb ihrer Teams aktiv voranzutreiben.
5. Denken – Es ist alles persönlich
Eine Kulturtransformation ist immer auch persönlich. Es kann schwierig sein, etablierte Arbeitsweisen aufzugeben und neue Rollen zu übernehmen. Die mentale und emotionale Gesundheit der Mitarbeiter zu unterstützen, ist daher wichtig.
Einige Unternehmen haben klare Kooperationsrituale eingeführt, wie das gemeinsame Arbeiten vor Ort nur dann, wenn miteinander verbundene Aufgaben dies erfordern. Anonyme Feedback-Prozesse helfen, toxisches Verhalten zu melden und zu verhindern. Ein globales Technologieunternehmen bot seinen Mitarbeitern regelmäßige „Mental Health Days“ an, bei denen sie sich ohne Angabe von Gründen frei nehmen konnten, um sich zu erholen und zu regenerieren. Dies förderte das Wohlbefinden und erhöhte die Produktivität langfristig.
Die Bewertung der unverwechselbaren Talente und Perspektiven aller Mitarbeiter
Besonders in Zeiten, in denen generative KI und andere Technologien Routineaufgaben übernehmen, ist es entscheidend, die einzigartigen Talente und Perspektiven aller Mitarbeiter zu bewerten und zu fördern. Diese Technologien schaffen Raum für kreatives Denken und die Entwicklung neuer Fähigkeiten. Daher sollten Unternehmen diese Chance nutzen, um die menschlichen Stärken in den Vordergrund zu stellen und zu entwickeln.
Der Depeche Mode-Effekt
Um den Erfolg von Kulturtransformationen zu veranschaulichen, schauen wir doch mal auf Depeche Mode. Ich gebe zu als Synthesizer-Fan, ist Depeche Mode aus vielen Gründen meine Lieblingsband – aber vor allem, weil sie sich in ihrer Geschichte ständig neu transformiert hat. Und diese Band hat eine globale Marke und ein treues Fan-Erlebnis aufgebaut, indem sie Rituale (Stichwort: Die berühmte „Never let me down“- Choreogrophie der Fans) und Authentizität nutzte. Ihre Konzerte sind nicht nur musikalische Erlebnisse, sondern vor allem kulturelle Events, die tiefe Verbindungen schaffen und Generationen verbinden.
Unternehmen können ähnliche Prinzipien anwenden, um eine Kulturbewegung zu starten und ein höheres Mitarbeiterengagement, eine höhere Produktivität und einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil zu erzielen.
Fazit: Mach den Wandel persönlich!
Eine integrative Kultur ist der Schlüssel zur Steigerung der Leistung und Produktivität im gesamten Unternehmen. Durch die Anwendung der fünf beschriebenen Schritte kannst Du Deine Organisation transformieren und eine nachhaltige positive Veränderung herbeiführen. Erzähle inspirierende Geschichten, schüttle die Dinge auf, verbinde die richtigen Punkte und vor allem – mach den Wandel persönlich.
Bleib engagiert und führe mit Herz!
Bonus-Tipp:
Um den Wandel greifbar zu machen, stell Dir vor, Du bietest Deinen Mitarbeitern eine Reise zu den besten Praktiken an, so wie Depeche Mode ihren Fans bei jedem Konzert ein einzigartiges Erlebnis bietet. Es geht darum, die Theorie in die Praxis umzusetzen und die Menschen auf eine inspirierende Reise mitzunehmen.